Philosophie der C.I.I.E.R.A.D.


„Centre International Interdisciplinaire d’Etudes de Recherche Appliuèes pour le Developpement“

(Internationales Zentrum für angewandte interdisziplinäre Entwicklungszusammenarbeit und Forschung).

 

a) Hilfe zur Selbsthilfe


„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist mittlerweile zu einer Floskel verkommen, missbraucht für alle möglichen, nicht nur die Entwicklungszusammenarbeit betreffenden Themen. Das hat dazu geführt, dass ich sie nur mehr sehr ungern verwende; trotzdem drückt sie genau das aus, worauf es ankommt.
Nur so ist es möglich, dass bleibende, sich selber tragende Strukturen geschaffen werden, und Menschen nicht wieder in neue Abhängigkeiten getrieben werden. Oberstes Ziel sollte sein, sie langfristig von fremder Hilfe unabhängig zu machen. Was nützt es, wenn wir den Menschen gigantische Bauwerke westlichen Modells vor die Nase stellen, die sie nicht einmal verstehen, geschweige denn benützen oder reparieren können.

 

b) Nicht den Menschen Programme überstülpen, sondern mit ihnen zusammenarbeiten


Dazu gehört, dass sie von vornherein in die Projekte miteinbezogen werden müssen. Es muss ihnen nicht nur die Möglichkeit gegeben werden, schon bei der Planung ihre Vorstellungen und Wünsche einbringen zu können, sondern wir müssen von vornherein zusammen mit ihnen planen.

Deshalb setzt sich der Vorstand der C.I.I.E.R.A.D. aus Vertretern der umliegenden Dörfer zusammen. Obwohl das Budget anfangs bei weitem nicht groß genug war, all diese Dörfer auch nur mit dem Nötigsten zu versorgen, ging es darum, sie trotzdem von Beginn an in das Programm mit einzubeziehen. Man wollte Bevorzugungen und damit unwillkürlich auftretenden Neid und Missgunst vermeiden. Gleichzeitig aber musste vermieden werden, nach dem „Gießkannenprinzip“ vorzugehen; dahinter verbirgt sich der häufig begangene Fehler, allzu früh mit den Projekten zu expandieren; die Folge davon ist meist, dass aufgrund zu geringer Vorbereitung das Verständnis und damit die Akzeptanz von Seiten der Bevölkerung noch nicht gegeben und sie somit auch nicht zur notwendigen Mitarbeit zu motivieren ist.
Die Menschen müssen dem Projekt vertrauen, es als gut für sie empfinden und - noch besser - es als das ihre ansehen. Man darf sie nicht drängen; es muss langsam und in kleinen Schritten vorgegangen werden; erst wenn die Vorarbeit erfolgreich abgeschlossen ist, und die Zeit reif  ist, darf mit dem Bau begonnen werden.

Auf meine Frage an Dr. Bationo, was er denn mit 1 Million € als erstes bauen würde, antwortete er mir:

Mit 1 Million € könnte ich auf Anhieb gar nichts bauen; man darf die Leute nicht überfordern; man darf sie niemals vor vollendete Tatsachen stellen. Erst wenn sie soweit sind, in ihrer „Entwicklung“ wieder einen Schritt weiterzumachen, dann ist die Zeit zum Handeln gekommen.


Genauso wichtig wie die Mitbestimmung ist für die Betroffenen auch die Übernahme von  Verwaltungsaufgaben, und zwar aus mehreren Gründen. Je früher Projekte in Eigenregie verwaltet werden können, desto eher werden sie auch langfristig funktionieren. Nicht außer Acht lassen darf man auch die Wichtigkeit der Verantwortungsübernahme für den Einzelnen, die ihn zu mehr Mitarbeit und Leistung anspornt. Gleichzeitig werden die Vertreter der C.I.I.E.R.A.D. entlastet und können sich anderen Aufgaben widmen. Immer wieder werden auf diese Weise sehr tüchtige Leute gefunden, die mittlerweile zu sehr zuverlässigen Mitarbeitern geworden sind. Natürlich wird die C.I.I.E.R.A.D. bei Bedarf weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Nur so kann verhindert werden, dass auch gutgemeinte und seriöse Projekte von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.
Das Programm nahm seinen Ausgang in Laba; dort entstand als erste Struktur die sogenannte „Basis“, eine Art Multifunktionsgebäude; zum damaligen Zeitpunkt fungierte sie hauptsächlich als Versammlungs- und Fortbildungsgebäude, zu dem nicht nur Menschen aus Laba Zutritt hatten, sondern auch alle anderen Interessierten; wenn sie von weiter her kamen, konnten sie für die Dauer der Veranstaltungen auch dort wohnen. Das war ein wichtiger Schritt in Richtung Zusammenarbeit der verschiedenen Ethnien. Das Verhalten der Einwohner Labas tat ein Übriges: von Beginn an versuchten sie immer, ihre neu erworbenen Fähigkeiten anderen zugute kommen zu lassen, entweder indem sie sie zu sich einluden, oder indem sie selbst oft auch sehr weit entfernte Dörfer besuchten.
Eines Tages stattete ihnen eine Delegation eines weiter entfernten Dorfes einen Besuch ab und richtete folgende Bitte an sie, die wohl nicht mehr kommentiert werden muss:


Wir haben gehört, dass ihr einen Staudamm besitzt und darüber sehr glücklich seid, weil ihr ihn gut verwenden könnt. Auch wir haben seit längerer Zeit einen solchen, wissen aber nicht genau, was wir mit ihm anfangen sollen. Er wurde von einer Hilfsorganisation, ohne uns vorher zu informieren oder uns um Erlaubnis zu fragen (es war ihr Land), erbaut. Am Tag nach der Fertigstellung zogen die Arbeiter wieder ab. Jetzt möchten wir euch bitten, uns zu zeigen, wie wir ihn gut zur Bewässerung unserer Felder verwenden können.

 

c) Beteiligung der Frauen


Nicht vergessen wird auch die Rolle der Frauen; sie sind ein Teil der Gesellschaft, auch wenn es vielen Organisationen nicht passt; sie sind es, die einen großen Teil der Arbeit erledigen, und deshalb müssen sie auch in jede ernstgemeinte Zusammenarbeit miteinbezogen werden.


Frauen und Männer sind gleich wichtig. Wir, die Frauen hier, sind vielleicht sogar noch wichtiger als die Männer, denn wir arbeiten mehr als sie. Wir Frauen, wir arbeiten in den Reisfeldern, wir schleppen Wasser, wir suchen Holz, machen alles im Haus, stampfen den Reis und die Hirse, versorgen die Kinder, stellen Salz, Palmöl und Seife her, arbeiten im Garten und gehen sogar große Fische fangen. (Frauen aus der Casamance/Senegal)


Wie die Männer nehmen auch sie am Programm der C.I.I.E.R.A.D. teil, auch ihnen stehen die Schulen und Ausbildungsstätten offen, auch sie sind zugleich Beteiligte, Begünstigte und Träger von Projekten.
Es gibt auch eigene Bereiche, die nur ihnen zugute kommen bzw. von ihnen alleine verwaltet werden, wie etwa die Seifenherstellung auf traditioneller Basis oder die Näherei. Gerade letzteres Projekt erfreut sich in letzter Zeit regen Zuspruchs, und wird nun auch mehr forciert werden.


d) Nutzung der vorhandenen materiellen und personellen Ressourcen


Dasselbe gilt dann natürlich auch für den eigentlichen Bau der jeweiligen Strukturen; auch hier muss die einheimische Bevölkerung einbezogen werden. Nicht wir Europäer sollen mittels unserer Firmen und damit auch unserer Technik innerhalb kürzester Zeit modernste Strukturen schaffen, sondern wir müssen die Leute vor Ort an der Arbeit beteiligen. Trotz aller berechtigter Vorbehalte sollten wir sie auch behutsam in modernere Arbeitsmethoden einführen; man darf nicht vergessen, dass sie, egal wo sie leben, selber gesehen oder zumindest gehört haben, wie dank moderner Technologie viel Arbeit und Zeit eingespart werden kann.

Es ist aber immer eine schwierige Gratwanderung zwischen zu viel und oft unbrauchbarer Technisierung, und zu wenig und damit oft vergebener Chancen. Alle Neuigkeiten, die man ihnen bringt, müssen von ihnen selber benutzt, gewartet und repariert werden können.
Das ist einer der Gründe, warum Dr. Bationo in Italien versuchte, möglichst viele handwerkliche Tätigkeiten ausüben zu lernen; unter anderem lernte er auch, mit Sonnenenergie umzugehen, Anlagen selber zu installieren und zu reparieren. Das Krankenhaus Laba, die Berufsschule und einige kleinere Gebäude beziehen ihre Energie mittlerweile von der Sonne (billig, umweltfreundlich, weitgehend wartungsfrei).
Anfangs unterrichtete er selber für 2 Jahre in der Berufsschule; einige seiner Schüler der ersten Generation haben diese Aufgabe übernommen; sie besitzen mittlerweile profunde Kenntnisse auf verschiedenen handwerklichen Gebieten; er versucht auch immer wieder, ihnen die Gelegenheit zu geben, sich weiterzubilden. Entweder er selber bildet sich auf seinen Auslandsreisen fort (bei einem seiner ersten Aufenthalte hier in Innsbruck interessierte er sich vor allem für Neuigkeiten über Sonnenenergieanlagen und Bewässerungssysteme), und vermittelt ihnen das neu Gelernte, oder er versucht, Literatur aufzutreiben; großes Augenmerk legt er auch auf Besuche von europäischen Fachkräften, von denen schon mehrere über unsere „Partnergruppe“ aus Brixen (mittlerweile auch von uns) nach Laba gekommen sind. Wichtig dabei ist auch hier nicht deren persönliche Leistung am Bau verschiedener Gebäude, oder im Falle von Ärzten und Krankenpflegern, wie viel Kranke sie während ihres Aufenthaltes zu heilen imstande sind, sondern vielmehr geht es um die Vermittlung neuen Wissens und neuer Techniken; ihr Einsatz soll nach deren Abreise nicht wie ein Tropfen auf einem heißen Stein verdunsten, sondern den Boden für bessere Arbeit der Einheimischen schaffen. Ebenso wichtig ist für Dr. Bationo auch, ihnen die Arbeit der C.I.I.E.R.A.D. und den Zusammenhang zwischen dem Wirtschaftswachstum der Industrieländer mit der zunehmenden Verarmung des Südens verständlich zu machen, und somit neues Verständnis in Europa für die „Entwicklungsländer“ zu schaffen.

Auch ein Bagger und ein Lastwagen befinden sich seit geraumer Zeit im Besitz der C.I.I.E.R.A.D. Aber auch diese Geräte wurden nicht einfach so nach Afrika geschickt gemäß dem Motto: „Schaut selber, was ihr damit anstellt!“ 2 Brixner hielten sich für einen Monat in Laba auf und lehrten einige Berufsschüler damit umzugehen (Dammbau, Straßenbau, Aushubarbeiten usw.); aber nicht etwa nur damit zu arbeiten, sondern der Bagger wurde sogar teilweise zerlegt, um ihnen die Mechanik verständlich zu machen und damit Reparaturen zu ermöglichen.

Nicht weniger wichtig ist natürlich auch die Nutzung der an Ort und Stelle vorhandenen Baumaterialien. Allerdings darf man aber nie außer Acht lassen, dass gewisse „Rohstoffe“, z.B. Holz, sehr rar sind und man dementsprechend einen Raubau verhindern muss.

 

e) „Aufklärungsarbeit“ leisten


Neben der spezifischen Projektaufklärungsarbeit ist es wichtig, den Betroffenen auch größere Zusammenhänge bewusst zu machen, z.B. die Holzproblematik; Burkina Faso liegt zu einem überwiegenden Anteil in der Sahelzone, die aufgrund einer nur jährlichen Regenperiode sehr trocken und damit auch baumarm ist. Der Holzbestand hat in den letzten Jahren noch weiter abgenommen, nicht zuletzt deshalb, weil wir Europäer vor Jahren den Afrikanern die Technik des Ziegelbrennens beigebracht haben; nun geht es darum, wiederaufzuforsten und natürlich auch auf andere Techniken der Ziegelherstellung wie etwa Lufttrocknung umzusteigen. Das ist nur ein Problem von vielen; durch Aufklärung kann aber Abhilfe geschaffen werden. Wichtig ist dabei aber die Art der Aufklärung; sie sollte nicht von uns „intelligenten und allwissenden Übermenschen“ in der Art eines Oberlehrers eingetrichtert werden, sondern durch mit gegenseitigem Respekt geführte Diskussionen vermittelt werden.
Häufig kommt auch keine richtige Kommunikation zustande, weil Entwicklungshelfer für die Betroffenen völlig unwichtige Dinge überbewerten und auch nicht auf deren wahren Bedürfnisse eingehen können oder - noch schlimmer - wollen. Wie kann man etwa Menschen drohen, sie deshalb nicht zu behandeln, weil sie aufgrund einer Trockenheit Wasser aus bakteriell verseuchten Pfützen trinken müssen, wo es doch 12 km entfernt einen Trinkwasserbrunnen gibt (habe ich tatsächlich erlebt).

Wir dürfen nie nur über die gegenwärtige Situation reden, wir dürfen nie den Menschen Programme überstülpen, die wenig oder nichts mit ihren eigenen Sorgen, Zweifeln, Hoffnungen und Befürchtungen zu tun haben, so dass manchmal die Furcht des unterdrückten Bewusstseins nur noch vermehrt wird.

Paulo Freire (Volkspädagoge, Brasilien)


f) Berücksichtigung von Klima, Kultur, Tradition und Religion


Ein weit größeres Problem aber liegt in der Art von „Hilfeleistung“, die von vielen Gruppen praktiziert wird. Man kann nicht immer und überall gleich vorgehen, ohne die geographische und klimatische Situation zu berücksichtigen; sicher ist es einfach, ein bestimmtes Modell zu entwerfen und es damit auch schnell und unproblematisch anzuwenden, ohne sich lange Gedanken darüber zu machen. Genauso setzen sie sich über Kultur, Tradition und Religion hinweg.
Nur auf kurzfristige Erfolge aus, die sich zugegebenermaßen in Europa viel besser vermarkten lassen, schaden sie langfristig gesehen viel mehr als sie nützen. Statt zumindest einen kleinen Teil ihres Budgets der Vorbereitung, der Aufklärung und anderen wichtigen Maßnahmen zu widmen, erschöpft sich ihr finanzieller Beitrag meist in der reinen Bautätigkeit. Schuld daran ist hierbei auch unsere auf Leistung getrimmte Gesellschaft. Es klingt halt viel besser und lässt neuerlich Spendengelder fließen, wenn mit einer bestimmten Summe 20% mehr gebaut wird als eine andere Gruppe, die einen Teil davon der schon erwähnten Aufklärung zukommen lässt; dabei stört es sie nicht, dass die Überlebenschance ihres Projektes weit niedriger ist.

Es gibt viele Gruppen, die guten Willens wären, aber sie scheitern meist, weil sie die Situation nicht ausreichend kennen.
Nicht umsonst schreibt das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Deutschland):

Im Vordergrund stehen bei etwa einem Drittel der untersuchten Projekte folgende Schwachstellen:

- unzureichende Kenntnis der Rahmenbedingungen;
- unzureichende Berücksichtigung ökologischer und sozio-kultureller Bedingungen;
- fehlende oder unzureichende Bedarfs- und Marktanalysen;
- unzureichende Festlegung von Prioritäten und Schwerpunkten;
- unzureichende Beteiligung der Zielgruppen an der Planung und Durchführung    
- unzureichende Aufklärung der Bevölkerung über die Ziele und Vorteile des Projektes


g) Ständige und langfristige Überprüfung der Projekte


Viele Organisationen zeigen auch wenig Interesse daran, ihre Arbeit kritischen Prüfungen zu unterziehen, und nach Abschluss eines Projektes bleibt eine Evaluation meist aus; gerade durch eine längerfristige Beobachtung aber können wir aus den Fehlern lernen und sie damit in Zukunft auch vermeiden.

Gerade auf Beobachtungen und Bewertungen abgeschlossener Projekte legt die C.I.I.E.R.A.D. großen Wert. Immer wieder werden in Laba Treffen veranstaltet, bei denen aufgetretene Probleme analysiert werden und Lösungsvorschläge für die Zukunft erarbeitet werden.

 

h) Interdisziplinarität


Ein weiteres wichtiges Merkmal effizienter Entwicklungszusammenarbeit liegt in der Vielfalt eines Programmes. Die C.I.I.E.R.A.D. legt großen Wert darauf, nicht engstirnig einen Teilbereich zu fördern, sondern auf Interdisziplinarität zu achten. An dieser Stelle möchte ich den Unterschied zwischen einem Programm und einem Projekt verständlich machen. Ein Programm besteht aus mehreren Teilbereichen, den Projekten; es umfasst die Gesamtheit der Zusammenarbeit, die einer Region, einem Dorf bzw. einer Bevölkerungsgruppe zugute kommt. Alle Projekte müssen im Einklang mit diesem Programm ausgeführt werden. Ein gutes Programm besteht niemals nur aus einer Summe gleichartiger Projekte; es hat wenig Sinn, wenn es in einer Region aufgrund vieler Schulen keine Analphabeten mehr gibt, dafür aber die Landwirtschaft brachliegt. Es wird sich immer aus mehreren verschiedenen Projekten zusammensetzen, die eine „Entwicklung“ auf mehreren Ebenen ermöglichen. Nur so ist es möglich, dass die geschaffenen Strukturen von der einheimischen Bevölkerung in Eigenregie verwaltet und weitergeführt werden können. Nicht außer Acht lassen darf man dabei aber auch Prioritäten, die sich aufgrund der jeweiligen Situation ergeben; nicht überall darf der Schwerpunkt derselbe  sein; jede Region, oft sogar jedes einzelne Dorf, hat mit anderen Problemen zu kämpfen oder bewertet sie auch nur unterschiedlich.

 

i) Selbstfinanzierung


Aus mehreren Gründen strebt die C.I.I.E.R.A.D. eine schon sehr frühzeitige Autofinanzierung  ihrer Projekte an. Zum einen verfügt sie nicht über die finanziellen Mittel, Projekte längere Zeit zu erhalten, zum anderen ist es nicht ihr Ziel, die Menschen zu beschenken. Sie hilft ihnen im Sinne einer Erstinvestition, indem sie das geistige und finanzielle Startkapital zur Verfügung stellt. Dann sind es die Betroffenen selber, die das Projekt vorantreiben.
Nicht immer klappt das so ohne Weiteres; es gibt Projekte, die sich sehr schwer schon nach kurzer Zeit selber tragen, wie etwa das Krankenhaus. Die Medikamente sind sehr teuer in der Anschaffung, und die Kranken können sie sich nur sehr schwer leisten; immer noch werden deshalb von unserer Brixner Partnergruppe, und auch von uns über jene, Medikamente nach Afrika verschifft, um einen geregelten Betrieb aufrecht erhalten zu können.
Bei anderen Projekten hingegen klappt die Finanzierung problemlos. Von unserer Brixner Partnergruppe wurde der C.I.I.E.R.A.D. ein gebrauchter Krankenwagen geschenkt; die Benzin- und Erhaltungskosten sind jedoch sehr hoch, deshalb wurde ein Versicherungssystem eingeführt; alle am Programm beteiligten Dörfer sammeln von den einzelnen Einwohnern einen kleinen Beitrag, der im Falle der Nutzung des Krankenwagens verwendet wird. Auf weitere Beispiele wird in den Kapiteln Sanitätssystem und Schulsystem noch genauer eingegangen.