Erste Erfolge zeichnen sich ab

 

Stand 1994



Anfangs bestand das Programm vorwiegend aus Projekten des landwirtschaftlichen Sektors; schon bald aber kam eine Berufsschule hinzu, dann mehrere Schulen und eine kleine Krankenstation. In kleinen vorsichtigen Schritten führte Dr. Bationo seine Landsleute in immer neuere Bereiche ein.

In den nunmehr 8 Jahren des Bestehens der C.I.I.E.R.A.D. hat sich vieles geändert; sie umfasst ein viel größeres Gebiet mit bis zu 240 000 Menschen; es gibt eine Berufsschule, eine zweite spezialisiertere ist geplant, ein Krankenhaus, mehrere Schulen, einen Staudamm, einige Brunnen und Zisternen, Bewässerungssysteme usw..

Das Programm kann in 5 große Teilbereiche eingeteilt werden:

Berufsschule / Handwerk

Schulsystem

Sanitätswesen

Landwirtschaft / Wasser

Frauen


Nicht verändert aber hat sich die Philosophie, die hinter dem Ganzen steckt; immer noch steht der Mensch im Vordergrund und immer noch wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.
Einen großen Teil ihrer Arbeit umfasst immer noch die Kommunikation; von immer weiter her kommen Menschen angereist, um sich ein Bild von dieser Organisation zu machen, um ihr Interesse zu bekunden, am Programm mitzumachen oder einfach nur aus Neugierde. Sie verschließt sich niemandem, jeder ist willkommen und es wird jedem bereitwillig Auskunft erteilt.

Es ist eines der großen Ziele der C.I.I.E.R.A.D., die Menschen dahingehend zu motivieren, dass sie von sich aus ihre Weiterbildung vorantreiben, und durch eigene Initiativen ihre Lebenssituation verbessern. Es geht ihr darum, ihnen bei auftretenden Problemen zur Seite zu stehen, sie personell und materiell zu unterstützen, nicht aber das Problem - sofern überhaupt möglich - für sie zu lösen. Das würde sie nur wieder in neue Abhängigkeiten treiben. Nur so kann erreicht werden, dass die geschaffenen Strukturen langfristig bestehen bleiben, und nicht - wie man es leider so oft erlebt - nach Abklingen der finanziellen Unterstützung bzw. nach Abreise der Entwicklungshelfer alles zusammenbricht.


Jedoch nicht jeder kann mitmachen! Warum das?
Hinter diesem Programm steckt eine Menge Einsatz und Energie, sowohl von Seiten der Verantwortlichen, als auch von den Betroffenen selber. Wie bereits erwähnt, sind es sie selber, die den Großteil der Arbeit machen. Aber es kommt immer wieder vor, dass die C.I.I.E.R.A.D. gebeten wird, in einem Dorf z.B. eine Schule zu bauen; bei den gemeinsamen Vorbereitungen dann stellt sich heraus, dass die Menschen dieses Dorf nicht gewillt sind, sich beim Bau zu beteiligen. In diesem Falle wird der Bau nicht durchgeführt, aber es wird versucht, das Warum eines solchen Vorgehens zu erklären. Glücklicherweise passieren solche Dinge selten, und meist in Gegenden, wo die Philosophie der C.I.I.E.R.A.D. noch nicht bekannt genug ist. Gewöhnlich ändert sich mit der Zeit die Auffassung dieser Leute, wenn sie näher informiert sind, und auch nicht zuletzt deswegen, weil sie den „Fortschritt“ benachbarter Gegenden spüren.
Wie aus dem Beispiel der Planung, Fertigstellung und Übergabe einer Schule (Wie entsteht ein Projekt) ersichtlich wird, ist die C.I.I.E.R.A.D. mittlerweile „nur“ mehr dafür zuständig, einem Projekt auf die Beine zu helfen; die Menschen, die in den Genuss dieser Strukturen kommen, tragen sie alleine weiter. Dies ist durch die große Zusammenarbeit aller Beteiligten, durch die Aufklärungsarbeit, die vielen Diskussionen, und nicht zuletzt durch die genaue Kenntnis der Bedingungen vor Ort möglich geworden und spricht für die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges.

Es erfüllt mich mit großer Freude, diese ganze Dynamik, die sich daraus entwickelt hat, zu sehen. Wir Verantwortlichen des Programmes halten uns aber im Hintergrund. Der Intellektuelle, derjenige, der mehr weiß, sollte immer nur eine koordinierende Funktion haben, die Dinge müssen sich von selbst entwickeln, man darf nicht zu viel verlangen und muss sich Zeit lassen, auch wenn man glaubt, es besser zu wissen. Es ist IHR Programm, und sie wissen das auch ganz genau.  (Dr. Bationo)


Wie sehr die Menschen an diesem Programm hängen, kann man leider nicht beschreiben; man muss erleben, mit wie viel Einsatz sie mitarbeiten und mit welcher Leidenschaft sie die ihnen anvertrauten Aufgaben erfüllen. Faszinierend waren für mich auch immer wieder ihr zahlreiches Erscheinen bei den vereinbarten Zusammenkünften, ihre konstruktiven Vorschläge und ihr Weitblick.


Das Ganze sollte ablaufen wie eine gute Psychotherapie: nicht wir sollen entscheiden, was für die Menschen das beste ist, indem wir ihnen ihre „Entwicklung“ vorschreiben, sondern wir sollten ihnen nur helfen, den für sie besten Weg zu finden. (Dr. Bationo)